von Thomas Arzt
Ein Ingenieur blickt auf eine weite Fläche an der Etsch und hat eine Vision: einen modernen Staudamm, Millionen von Kubikmeter an Wasser, Energie für Italien. Der junge Assistent sieht ein Dorf, die Felder dort unten im Tal. All dies muss abgerissen, gesprengt werden. Opfer sind in Kauf zu nehmen. Martha, eine junge Wirtin, sitzt auf einer Bank, schaut übers Tal und glaubt nicht, dass hier mal das Wasser kommen wird. Eine Fotografin hält Risse fest, Risse in der Welt und in den Menschen. 70 Jahre später begegnet eine Forscherin einer Nachfahrin. Sie hat Fotos im Gepäck, macht sich auf Spurensuche und möchte mit einem Mann sprechen, der alles miterlebt hat und noch heute auf den Turm starrt, auf den Turm mitten im See.
Der österreichische Autor Thomas Arzt, der bereits mehrfach erfolgreich historische Ereignisse in hochaktuelle, sprachlich einzigartige Theatertexte verwandelt hat, blickt in „Die treibende Kraft“ vor dem Hintergrund der Seestauung am Reschen auf die kleinen und großen Schicksale der Menschen und die Macht des Kapitals, das das Geniehafte mit dem Wahn verbindet. Dabei steht nicht die Historie im Vordergrund, sondern die Frage, wie weit der Fortschrittsglaube den Menschen treibt, damals wie heute. Regisseur Rudolf Frey macht sich gemeinsam mit einem 9-köpfigen Ensemble auf die Suche, was uns das Staudammprojekt am Reschensee über die Grenzen Südtirols hinaus heute noch zu sagen hat.
mit
Roman Blumenschein
Elke Hartmann
Hanenn Huber
Fabian Mair Mitterer
Patrizia Pfeifer
Peter Schorn
Karin Verdorfer
Daniel Wagner
Stefan Wunder
Regie Rudolf Frey
Bühne Vincent Mesnaritsch
Kostüme Elke Gattinger
Licht Micha Beyermann
Dramaturgie Elisabeth Thaler
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