Fotografie: Hanna Battisti / Andreas Bertagnoll / Peter Elvin / Georg Erlacher / Claudia Fritz
Nicolas Hafele / Werner Neururer / Margit Santer / Andrea Maria Trompedeller
Lyrik: Erika Wimmer Mazohl
Was die zehn Zugänge verbindet, ist neben dem Thema auch die Herangehensweise: Die (Foto-) Recherche und das poetische Bild als eine Suche nach äußeren und inneren Entsprechungen.
Andernorts kann eine Grenze, aber auch ein Übergang sein. Andernorts ist nicht immer weit entfernt, sondern manchmal gerade jetzt in der Gestimmtheit unseres Gegenübers zu finden.
Jenseits der Grenze spielen sich vielschichtige Szenarien ab, hierzulande und in der Fremde. Es gelten dort andere, neue Maßstäbe. Dass andernorts mitten im Leben ist und nicht nur an deren Rändern, dass es manchmal auch im eigenen Dasein, mitten in der eigenen innerpsychischen Wirklichkeit zu finden ist, darüber wollen wir fotografisch und poetisch philosophieren.
Es sind neu zu erschließende Orte mit all ihren Möglichkeiten und zu entdeckenden Eigenheiten. Es sind Räume, die wir nur zeitweise bewohnen, wo das Fremdheitsgefühl niemals weichen mag.
Es ist das Wasser, das keinen Anfang und kein Ende erkennen lässt und der Nebel, der unsere Sicht auf die Welt begrenzt. Es ist die transparente Folie, die sich wie ein Hauch um die Körper legt, unsere Sinne trügt, das Draußen und Drinnen verwirrt.
Es ist die massive Betonwand, das Dunkelgrün einer Thujafront vor dem Einfamilienhaus.
Es sind Menschen, die sich verbergen und verhüllen, Kapuzen über ihre Köpfe stülpen. Es ist auch die sich entziehende und neu konstruierte Erinnerung an einen Menschen, der Vater einer fernen Kindheit.
Und es ist der Stacheldraht, die Überwachungskamera, die unsichtbare Schusslinie zwischen Konsumwelt und Armut, die Zeitbombe einer Naturkatastrophe und schließlich ist es der Stein, der unser Leben endgültig begrenzt.
Unser Thema ist ein schwebendes, ein mit Wörtern nicht ganz zu fassendes. Es ist dort und es ist hier, draußen und drinnen. Weit weg und ganz nah. Es lässt das menschliche Dilemma ahnen, das mit unserer Identität verbunden ist, die eine Grenze braucht, um ICH sagen zu können und Grenzen öffnen muss, um DU sagen zu können.
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